Seit dem ich denken kann, also seit Anfang der 1960er Jahre, bin ich fasziniert von den Lastwagen,
Baumaschinen und Schaustellerfahrzeugen der damaligen Zeit. Die ganzen inzwischen legendären LKW der
frühen Nachkriegszeit waren schließlich erst 10 - 15 Jahre alt und gehörten noch zum alltäglichen
Straßenbild.

Eine besondere Beziehung hatte ich natürlich zu den Fahrzeugen in meinem direkten Umfeld.
So war beispielsweise der Nachbar von uns, ein Fuhrmann des "alten Schlages", mit einem klassischen
Runddach-Möbelzug einer Neuburger Spedition unterwegs, den er am Wochenende oft bei uns in der Straße abstellte,
um ihn innen und außen ordentlich zu putzen und "blank zu wienern". (
Bild 1)
Der Kohlenhändler um die Ecke fuhr einen "90er"-Mercedes (LA 3500), den er frühmorgens, als ich eigentlich
gerne noch etwas gedöst hätte, mit lautem, nagelnden Getöse warmlaufen ließ. (
Bild 2)

Und dann war da natürlich noch das absolut monströse Culemeyer-Gespann mit Kaelble K 631 ZR Zugmaschine.
Direkt an dem Haus meiner Oma vorbei "jonglierte" der Fahrer diesen mächtigen Zug von einer Firma in der Innenstadt
mehrmals täglich mit diversen Güterwaggons beladen durch die engen Straßen sicher zum Güterbahnhof.
Besonders, wenn er kurz vor dem Bahnhofsgelände die dortige Steigung zu bewältigen hatte, nochmal zurückschalten musste,
um dann richtig Gas zu geben, entwickelte diese sagenhafte Zugmaschine ihre volle Klangvielfalt.
Dieser "Sound" ging einem wirklich durch Mark und Bein, so wie auch die Scheiben der umliegenden Häuser
merklich vibrierten. Gestört hat das damals keinen ,- es war halt so. (
Bild 3)
Das umliegende Neubaugebiet, das nach dem Krieg entstand und wo die Bauarbeiten auch in den
1960er Jahren noch voll im Gange waren (große Menck-, DEMAG-, oder Weserhütte-Bagger, Deutz-,
Kaelble-, und Caterpillar-Raupen, Dreiradwalzen usw.), sowie der nahegelegene Volksfestplatz
mit seinen mehrmals im Jahr stattfindenden "Events" ("Schindelholzwagen" oder die großen Hanomag SS 100
Zugmaschinen gehörten damals noch zum ganz normalen Ambiente), trugen nachhaltig zu meiner Prägung
in der Kindheit bei.
Selbstverständlich wurden sämtliche Szenen, die ich dort täglich beobachten konnte, zuhause mit
meinen Wiking- und Siku-Modellautos sofort entsprechend nachgestellt. Zum Leidwesen meiner
Mutter und zur (natürlich unfreiwilligen) Belustigung der Nachbar-Mädels, habe ich immer versucht,
auch die entsprechende Geräuschkulisse möglichst authentisch wiederzugeben.
Solchermaßen von frühester Kindheit an geprägt, tat es mir im laufe der 1970er Jahre in der Seele
weh, dass immer weniger der Weggefährten von damals im Straßenbild anzutreffen waren.
Allerdings konnte ich bereits 1973 den Transporter vom Typ DKW F89 L, Baujahr 1950, mit dem mein Onkel nach
dem Krieg mit Seifen und Waschmitteln zum "Hausieren" gefahren ist, vor dem verschrotten retten und
bei einem Schulfreund in der Scheune seiner Eltern unterstellen.
Die Idee, dass ich die Nutzfahrzeuge meiner Kindheit einmal in einem "Veteranenhof" bewahren und präsentieren
könnte, war zu dieser Zeit allerdings noch reine Träumerei.
In den 1980er Jahren gründete ich ein kleines Transportunternehmen und konnte 1990 eine Immobilie
erwerben, die es mir dann tatsächlich erlaubte, manche Schätze aus vergangenen Zeiten auf die Seite zu
stellen und mit allerlei zeitgenössischem "drum-herum" auszustatten.
Seit dem Jahre 2000 lade ich mit meinen Freunden und "Mitstreitern" (siehe
Impressum) im 2-Jahres-Zyklus
zum "Neuburger-Nutzfahrzeug-Veteranentreffen" ein. Es ist eine kleine, familiäre Veranstaltung,
bei der die Kontakte und die Geselligkeit mit Gleichgesinnten gemütlich gepflegt werden.
(
Bild 4)